Jürgen Wegscheider
Schauspieler

Jürgen Wegscheider und Markus Maria Winkler
                           präsentieren    

          „Juwelen des Humors“

Foto: Gerhard Kühn, Plakat: Markus Maria Winkler

Ein humorvoller und satirischer Abend 

mit Texten von Wilhelm Busch, Joachim Ringelnatz, Christian Morgenstern, Anton Kuh, Peter Hammerschlag, Fred Endrikat …


Foto: Gerhard Kühn


Inhalt:
- Pressetext
- Künstlervita
- Kritiken 2023

Pressetext:

Mit Geschichten, Gedichten und Sketchen bedienen die beiden Schauspieler Markus Maria Winkler und Jürgen Wegscheider das breite Spektrum des Humors. Dabei stöbern sie quer durch die Literatur und sind fündig geworden bei Autoren wie Joachim Ringelnatz, Christian Morgenstern, Wilhelm Busch, Manfred Kyber, Fred Endrikat,  Anton Kuh, Peter Hammerschlag um nur einige zu nennen. Auf skurrile Art und Weise werden die alltäglichen Schwächen und Stärken sowie die Gegensätze des Menschen mit Witz betrachtet. Turbulente Geschichten, feinsinnige Verse und skurrile Pointen sind garantiert und der Zuschauer wird sich in manchen charakterlichen Eigenschaften der dargestellten Figuren durchaus wiederfinden.  

Markus Maria Winkler spielte u. a. beim Südbayerischen Theaterfestival, beim Tourneetheater Das Ensemble Jacob-Schwiers und am Festspielhaus in München. Mit seinem Kollegen Jürgen Wegscheider gastiert er mit eigenen literarischen Programmen im deutschsprachigen Raum. 
Der Kärntner Jürgen Wegscheider spielte an Theatern in Frankfurt/Main, München und Essen und war regelmäßig auf Theatertournee. Mit seinen vorwiegend literarisch-kabarettistischen Programmen ist er in ganz Deutschland, Österreich und der Schweiz unterwegs.
 

Plakat: Villa Hafner, Kulturzentrum Maria Lankowitz


Künstlervita:
Markus Maria Winkler
Im Juni 1975 wurde der Schauspieler, Sänger und Tänzer, Markus Maria Winkler, in Wilhelmshaven an der Nordseeküste geboren. Er spielte beim Südbayerischen Theaterfestival, beim Tourneetheater Das Ensemble Jacob-Schwiers und am Festspielhaus in München. Mit seinem Kollegen Jürgen Wegscheider gastiert er mit eigenen literarischen Programmen im deutschsprachigen Raum, in Belgien, Deutschland, Österreich und der Schweiz. Als Charakterdarsteller reicht sein Repertoire von Musical und Travestie über klassische Gesangskonzerte bis hin zu modernen und klassischen Theaterrollen. 2024 feiert Markus Maria Winkler sein 27. Bühnenjubiläum.

Jürgen Wegscheider
Der Kärntner Jürgen Wegscheider spielte an Theatern in Frankfurt/Main, München und Essen und war regelmäßig auf Theatertournee. Mit seinen vorwiegend literarisch-kabarettistischen Programmen ist er in ganz Deutschland, Österreich und der Schweiz unterwegs.


Kritik 2023

Albstadt, Museum im Kräuterkasten, 27. März 2023

Juwelen des Humors. Markus Maria Winkler und Jürgen Wegscheider im Kräuterkasten
„Humor ist taktvoll, nicht vorlaut, kommt vom Herzen, nicht vom Intellekt“, dieser Aussage von Fred Endrikat gingen am Freitag Markus Maria Winkler und Jürgen Wegscheider auf den Grund.
Ein   geschickt   aufgebautes   Programm   mit  Autoren  Von   Goethe   bis   zu   Busch,   Morgenstern, Ringelnatz,Endrikat,Kyber   mit   ausführlichen   Sketchen,   fast   nachdenklichen   Betrachtungen,
lustigen kurzen Gedichten wie „Der Floh“ von Ringelnatz.
Und das Ungeziefer kommt gleich am Anfang zu Wort. Wanzen laden ein, denn die Umwelt, die Matratze ist in Gefahr. Unter den Gästen sind unbekümmerte, eitle Flöhe, die Schaben als
Repräsentanten der untersten Gesellschaftsschicht. Nur die Viecher, die  wahllos alles Gedruckte fressen, dürfen nicht kommen, denn  Bücher sind doch harmlos, nur Zeitungen sind gefährlich.
Diese Erkenntnis von Manfred Kyber, der von 1880 bis 1933 lebte, passt auch in unsere Zeit.
Markus Maria Winkler und Jürgen Wegscheider sind geniale und gegensätzliche Schauspieler. Winker der gediegene, biedere Typ, der auch mal gehörig aufbraust, Wegscheider der elegante, auch mal eitle und oberflächliche. So präsentieren sie sich etwa in dem Sketch „Frauen unter sich“. Sie ersparen sich gegenseitig nichts, heben die eigenen Verdienste hervor, werden sich höchstens einig in ihrem Urteil über Männer. Aber die Männer sind in dieser Hinsicht nicht besser, wie ein späterer Dialog beweist. Männer und Frauen scheinen sich im Laufe der Zeit nicht geändert zu haben, finden sich imer wieder in gleicher Notlage. Etwa, wenn der Mann vom Büro aus daheim anruft, dringend seine Frau sprechen will, stattdessen aber den überschäumend liebevollen Vater spielen muss.
Sprache und Akzent können als Entlarvung dienen. Goethe wird von einem österreichischen General über sein Werk befragt. Dabei verstärkt der wienerische Dialekt den Eindruck, was für ein
oberflächlicher Mensch das ist. Ein Höhepunkt ist „Der Kapellmeister“ von Anton Kuh. Als normaler Konzertbesucher bewundert man ja den Dirigenten, der scheinbar alles im Griff hat. Aber hier wird er zur hilflosen Gestalt, die den Angriffen des Orchesters ausgeliefert ist, wenn die Flöten sich frech einmischen, die Klarinette wie auf einer Schiefertafel kratzt, er erschrickt, weil das Cello plötzlich aufheult.Wie froh ist da der Meister, wenn endlich alle still sind.
Wichtig für guten Humor ist das Spiel mit der Sprache. Sprichwörter werden verdreht, Schillers „Bürgschaft“ wird komisch, wenn der Vortragende über die komplizierten Namen stolpert, aus dem
Apfel im Paradies wird „Sündenfallobst“, was als Modemarke „Old England“ Eindruck schinden soll, wird zusammen gefasst als „alt“ und „zu eng“, die Unterschiede zwischen „sollen“ und „können“ werden herausgearbeitet, Verwirrung entsteht, wenn man „Sie gebar ihm einen Sohn“ mit „Sie schenkte ihm einen Sohn“ erklärt. Und wichtig ist auch, dass nicht alles nur komisch ist. Peter
Hammerschlags „Die Welt ist klein geworden“ bringt nachdenkliche Töne, eine Betrachtung, die auch in unsere Zeit passt.
„Humor lässt gesunden“, dieses „Motto“ rundet den Abend ab. Als Zugabe darf der Vogel auf dem Leim quinquilieren. Das begeisterte Publikum hofft natürlich, dass die beiden Künstler nicht vom
Kater gefressen werden, sondern dass sie bald einmal wieder ihren Sinn für Humor im Kräuterkasten zeigen können.
Ute Büttner

Stand: 2024