Jürgen Wegscheider
Schauspieler

Ja, Sie haben gut lachen

Heitere Betrachtungen in Wort und Bild dargebracht von Eleonore Daniel und Jürgen Wegscheider

Eleonore Daniel und Jürgen Wegscheider


Inhalt

- Pressetext

- Künstlervitae

- Kritik 2024


Pressetext

In ihrer neuen satirisch-szenischen Lesung „Ja, Sie haben gut lachen !“ zeigen Eleonore Daniel und Jürgen Wegscheider auf humoristische Art und Weise Szenen, Geschichten und Gedichte u.a. von Kurt Tucholsky, Wilhelm Busch, Joachim Ringelnatz, Christian Morgenstern. Dabei werden die alltäglichen Schwächen und Stärken des Menschen untersucht und auf die Spitze getrieben, so daß sich skurrile Situationen ergeben, in denen sich das Publikum durchaus wiedererkennen wird. Das Publikum darf sich auf einen äußerst vergnüglichen Abend freuen.


Künstlervitae

Eleonore Daniel

Die in Schrobenhausen gebürtige Schauspielerin Eleonore Daniel spielte an vielen Theatern u.a. in Berlin, Hannover, Feuchtwangen, Ettlingen, Dinkelsbühl und war mit diversen Theatertourneen unterwegs. Einem breiten Publikum ist sie auch durch ihre Mitwirkung in verschiedenen TV-Serien und Filmen bekannt. 

Jürgen Wegscheider

Der aus Kärnten gebürtige und nun in München lebende Schauspieler Jürgen Wegscheider spielte an Theatern in Frankfurt am Main, München und Essen sowie beim Südbayerischen Theaterfestival und dem Tournee-Theater Thespiskarren. Mit seinen vorwiegend literarisch-kabarettistischen Programmen ist er seit 20 Jahren in Deutschland, Österreich und der Schweiz unterwegs.


Kritik 2024

Donaukurier, Landkreis Neuburg - Schrobenhausen, 15. April 2024

Sie boten wieder Heiteres und selten Gehörtes aus der Feder großer Autoren: Das Schauspieler-Duo Eleonore Daniel und Jürgen Wegscheider.

Es ist in bestem Sinne „literarisches Kabarett“, auch wenn der Begriff schon fast verloren gegangen ist: Die Schauspieler Eleonore Daniel und Jürgen Wegscheider streifen seit Jahren in gemeinsamen Auftritten durch die heiteren Seiten der Literatur.

Das Duo kam nun mit neuem Programm, in dem „man was zu lachen hat“, wieder nach Schrobenhausen. In lockerer Rollenverteilung präsentierten zwei Partner auf Augenhöhe ihre Spielfreude mit meist unbekannten Texten von bekannten Autoren. Mit Material von Ludwig Thoma und Karl Valentin, mit Texten von Ringelnatz und Morgenstern, von Kurt Tucholsky, von Wilhelm Busch und Fred Endrikat lässt sich ein Programm gestalten, das Originalität garantiert und in dem Niveau nicht mühsam gesucht werden muss. Die beiden spielen zwischen Hochdeutsch und viel Mundart.

So ging es lebhaft durch die munteren Seiten der Dichtkunst. Versteckt unter Autoren wie Ringelnatz und Morgenstern bekommt das Publikum den guten Rat von Frau Goethe, die Zeit in Monaten, Tagen und Stunden so froh wie möglich zu nützen. Und von Ringelnatz kommt ein „Guten Morgen“ an die Pflege in der täglichen Toilette; später von ihm noch sinnend eine kleine Passage zum Übergewicht, das eine Briefwaage tief im Meer aufdeckt. Auch sein berühmter „Briefmark“ kommt zur Sprache.

Das unruhige Leben in der Münchner Tram hat lange vor dem Weiß Ferdl und seiner „Linie 8“ schon Ludwig Thoma beschäftigt. Von Thoma stammte auch die Geschichte vom Jugendfreund, der partout wiedererkannt werden will. Aber hat man diesen aufdringlichen Menschen, der auch noch zur Finanzierung einer Geschäftsidee überreden will, überhaupt schon mal gesehen? Da brauchts am Ende das Unglück mit dem zerstörten Aquarium, um den Aufdringlichen wieder loszuwerden.

Kurt Tucholsky lieferte den Dialog aus einem verqueren Eheleben, von Eifersucht und Untreue, aber alles „nur mal angenommen“. Und Tucholsky geht auch ausführlich der Kinderfrage nach, wie die Löcher in den Käse kommen – die Erwachsenen geraten darüber in Konflikte. Auch Anna und Simmerl, erfunden von Karl Valentin, kommen im Dunkeln nicht ganz klar miteinander; es geht ums Sehen und Nichtsehen und auch ums Hören: „Hast g’hört, wie i nix g’sagt hab…?“ Alles „schon saudumm“, erkennen die zwei übereinstimmend. Und wie verhalten sich zwei Herren, die sich auf der Straße begegnen und eigentlich kennen müssten und keinem fällt der Name des andern ein…?

Die beiden Rezitatoren überzeugen mit ihrem Spiel. Der Großteil des Publikums erinnert sich an die Szene, in der sich der Buchbinder Wanninger telefonisch mit der Baufirma Meisel und Company herumschlägt; auch Jürgen Wegscheider als Buchbinder Wanninger und Eleonore Daniel – locker alle anderen Stimmen variierend – kommen nicht durch. Bis zur finalen „Saubande!“ Nicht weniger amüsant die Darstellung der launischen Hausschnecke – „Soll ich raus aus mei’m Haus oder soll i nit raus?“.

Lyrisch-ironisch wird dargestellt, wie’s im Auto auf vollen Straßen in den Urlaub geht, und wie man – lange im Stau – am Ende der Schlange gleich wieder umkehren könnte. Und im Dialog war Theodor Fontanes immer anrührende Ballade des Ribbeck auf Ribbeck im Havelland zu hören, irgendwie eine Geschichte der Menschenliebe.

Danach großer Beifall, die Zugabe unumgänglich.

Stand: 2025