Karl Valentin - Abend
Transportschwierigkeiten
szenisch-musikalische Lesung mit Texten von Karl Valentin und Musik von Anton Prestele mit Florian Prestele und Jürgen Wegscheider
Inhalt:
- Pressetext
- Künstlervitae
- Kritik 2024
Pressetext:
Was ist die Realität? Gibt es sie wirklich oder hängt sie von der
Interpretation des Einzelnen ab und ist somit wandelbar?
Der Wortakrobat Karl Valentin nimmt sich die Freiheit, den Sinn der Worte
zu verdrehen und mit ihnen zu spielen. Dies schafft eine wohltuende
Distanz zur Wirklichkeit, die es, wie wir schnell feststellen können, so
auch gar nicht gibt! Dieses Spiel mit den Worten lässt einerseits Humor
aufkommen und andererseits entstehen dadurch neue Blickwinkel auf die
Sicht der Welt.
Dabei geht es nicht nur um einen „schrägen Blödsinn“! Wer genauer
hinhört, erkennt in den oftmals scheinbar ins Absurde abdriftenden Texten
einen tieferen Hintersinn.
Der „Philosoph der kleinen Leute“, wie Karl Valentin auch genannt wird,
nähert sich zwischenmenschlichen Problemen mit der Kraft der Komik
und nimmt ihnen damit ein wenig von ihren schmerzhaften, unauflöslichen
Dramen. Ganz nach dem Motto „Lachen ist die beste Medizin!“
Die beiden Schauspieler Jürgen Wegscheider und Florian Prestele nähern
sich dabei dem Werk des Künstlers auf ihre eigene komödiantische Art und
präsentieren ihre Interpretation der Welt Karls Valentins!
Die Musik von Anton Prestele mit ihrem modernen Tonsatz passt wie die
Faust aufs Auge zu Valentins Texten und unterstreicht dessen Skurrilität!
Musikalische Leitung und Arrangements: Anton Prestele
Künstlervitae:
Florian Prestele:
Der Schauspieler und Sänger wuchs in einer Theater- und Musikerfamilie auf und
stand schon als Kind und Jugendlicher auf der Bühne. Nach dem Studium der
Theaterwissenschaft in München, arbeitete er in Deutschland an zahlreichen Bühnen
als Regieassistent, Schauspieler und Musiker.
Jürgen Wegscheider:
Der aus Kärnten gebürtige und nun in München lebende Schauspieler Jürgen Wegscheider spielte an Theatern in Frankfurt am Main, München und Essen sowie beim Südbayerischen Theaterfestival und dem Tournee-Theater Thespiskarren. Mit seinen vorwiegend literarisch-kabarettistischen Programmen ist er seit 20 Jahren in Deutschland, Österreich und der Schweiz unterwegs.
Anton Prestele
gilt heute in der zeitgenössischen Musik- und Theaterszene als einer der vielseitigsten und eigenwilligsten Komponisten und Interpreten der Gegenwart.
Bekannt geworden ist er mit seiner Wirtshausoper "Heimatlos", die nach der Uraufführung beim "steirischen herbst`85" am Grazer Opernhaus an mehr als 40 Bühnen im gesamten deutschsprachigen Raum nachgespielt wurde (so u.a. an der Staatsoper Stuttgart, am Theater Kiel, Schauspiel Frankfurt, Landestheater Linz und Burgtheater Wien).
Kritik 2024
Pressebericht Südostbayerische Rundschau – Auf den Spuren von Karl Valentin.
26. Februar 2024
Münchner Schauspieler Jürgen Wegscheider und Florian Prestele begeisterten. Perfekte Vorstellung mit wenigen Utensilien.
Um auch nach den närrischen Tagen dem Trübsinn keine Chance zu geben, hatte die Gemeindebücherei Waging zu einem vergnüglichen Abend auf den Spuren von Karl Valentin eingeladen – und eine große Anzahl von Besuchern hatte der Einladung Folge geleistet. Jeder Stuhl war besetzt, der Veranstaltungsraum schien aus allen Nähten zu platzen. Die beiden Münchner Schauspieler Jürgen Wegscheider und Florian Prestele begeisterten das Publikum mit bekannten und unbekannten Texten von Karl Valentin.
Die zwischendurch vorgetragenen Couplets und Lieder, musikalisch gestaltet von Anton Prestele, versetzten die Zuhörer in das beginnende 20. Jahrhundert. Berücksichtigt man, dass Valentin zwei Weltkriege miterlebt hat, so kann man kaum nachvollziehen, wie sein hintergründiger Humor die Dramatik der vorgefundenen Realität überspielen konnte.
Besonders angetan waren die Zuschauer von der Szene „Transportschwierigkeiten“; dabei handelt es sich um ein Gespräch zwischen Bauer und Knecht, das sich wegen völlig unsinniger Überlegungen der Beiden derart zuspitzt, dass es nur noch in der Absurdität enden kann. Es gab viel zu lachen für das Publikum! Und genau das war die große Kunst des Karl Valentin: Mit dem Zerpflücken logischer Zusammenhänge eine mitunter groteske Komik zu generieren. Mit beeindruckender Mimik und Gestik schafften die beiden Schauspieler es, das hagere Gesicht des Münchner Originals vor dem geistigen Auge der Zuschauer wieder aufleben zu lassen. Natürlich fehlten die Geschichten von den „Semmelnknödeln“ und vom „Buchbinder Wanninger“ nicht, Texte, für die Karl Valentin immer schon bekannt ist.
Der Applaus am Ende der Vorstellung war gewaltig und man hätte sich eine Zugabe gewünscht. Die beiden Darsteller bekamen von der Leiterin der Gemeindebücherei Silvia Christensen als „Extra-Dankeschön“ noch eine Kostprobe der Waginger Käsespezialitäten überreicht.
Insgesamt verbrachten alle Anwesenden einen gelungenen Abend, und die ökologische Bilanz der beiden Darsteller, die mit dem Zug angereist waren, verdient großen Respekt!
Von Monika Söldner
alternierend mit der Schauspielerin Tina Nicole von Falkenstein
Stand: 2025