Jürgen Wegscheider
Schauspieler

Meuchelmord und Lavendellikör 

Kulinarische Mordsgeschichten gespielt und gelesen 

von Eleonore Daniel und Jürgen Wegscheider

Foto: Hubert Loge

 Inhalt:
- Pressetext
- Künstlervita
- Kritiken 2022

Pressetext:
 
Was hat ein hungriges Wölfchen mit einem Mord im Kühlschrank zu tun? Schmeckt eine schwarzbraune Haselnusstorte zu einem guten Henkerstropfen? Welche Verbindung besteht zwischen einem tödlichen Autorennen und dem Dessertwein Marsala? Warum bekommt ein Hündchen Lavendellikör verabreicht ?  Diese und weitere dunkle Geheimnisse lüften für Sie die beiden Schauspieler Eleonore Daniel und Jürgen Wegscheider auf Ihre komisch-spannende-skurrile Art und Weise. Eine köstliche Reise bis zum letzten Tropfen mit Texten der Autoren Oliver Buslau und Carsten Sebastian Henn und eigenen Szenen !  

À votre santé. 

Künstlervita:

Eleonore Daniel hat nach ihrer Schauspielausbildung in München an den verschiedensten Theatern gespielt, u.a. in Berlin, Hannover, München und an Freilichttheatern in Feuchtwangen und Ettlingen. Das Fernsehpublikum kennt sie u.a. aus dem BR-Klassiker "Komödienstadel", "Rosenheim Cops" und "München 7". Sie arbeitet auch als Regisseurin sowie als Moderation bei diversen Filmfestivals.


Der Kärntner Jürgen Wegscheider spielte an Theatern in Frankfurt am Main, München und Essen und war regelmäßig auf Theatertournee. Mit seinen vorwiegend literarisch-kabarettistischen Programmen ist er regelmäßig auf Gastspielreisen unterwegs.

Foto: Neues Schauspielhaus Uelzen


Kritiken:

Pressestimme

Allgemeine Zeitung – Meuchelmord auf der Wörrstädter Bühne: 

Ausverkaufter Abend mit „Miss Marple“-Flair (Auszüge)

Von Ulla Grall

WÖRRSTADT-ROMMERSHEIM – „Meuchelmord und Lavendellikör“ kündigte der Wörrstädter Kulturkreis an zur ersten Veranstaltung dieses Jahres in der Rommersheimer „Scheier 1664“. 

Jürgen Wegscheider wird gleich zu Anfang entführt. Natürlich nicht Wegscheider selbst, sondern sein Alter Ego in dieser Geschichte, Torquato Mindermann. Kidnapper ist die Winzerin Berta Wolf, im wahren Leben Eleonore Daniel, die mit Wegscheider und dem gemeinsamen Programm kulinarischer Mordsgeschichten tourt. Mit vorgehaltener Waffe zwingt Berta ihr Opfer zur Weinprobe, denn sie verwechselt ihn mit dem Weinkritiker Michael Mindermann. Doch mit einer Herzattacke sinkt sie zu Boden – die erste Leiche des Abends? – und Mindermann nutzt die Gelegenheit, den Faust-Monolog auf Youtube zu posten…

Witzige Einfälle prägen die Szenen dieses Abends, komisch und fantasievoll und immer mit einer Leiche zum Schluss. Die Dialoge hat das Schauspieler-Duo aus Geschichten entwickelt, „aus einer Buchreihe, die ich von einer Kollegin erhalten habe“, wie Daniel nach dem Ende der Vorstellung im Interview erzählt. „Es ging um Essen und Trinken“, und um Morde natürlich. „Eigentlich bin ich gar nicht so ein Krimifan“, meint sie. Aber Wegscheider ergänzt: „Es geht auch um die Unfähigkeit von Menschen, mit solchen Situationen umzugehen.“

Schnurrige Miniaturen sind so entstanden. Ob es die Geschichte der Donna Constanza ist, deren Gatte einem Unfall erliegt, „Liebfrauenmilch“, über eine Ehe von nur kurzer Dauer oder ob es um die Haselnusstorte geht, die in Heinos Rathauscafé serviert wird, und der Möchtegern-Massenmörder am Ende selbst das Zeitliche segnet. Die Episode „Das Hündchen und der Lavendellikör“ stammt aus eigener Feder der Beiden. Hier ist Wegscheider der gebildete Fritz Sedlacek: „Seit Jahren schreibe ich an meinem Buch über die Fauna und Flora der Provence.“ Der Wiener Dialekt läuft Wegscheider locker von den Lippen. Daniel gibt die reiche Tante mit dem Hündchen Otto. Doch Tantchen will das „Hobby“ des Neffen nicht mehr fördern. „Es muss doch irgendwo auf der Welt eine Frau geben, die dich nimmt!“ Noch ein letztes Mal darf er in die Provence reisen und von da bringt er Lavendellikör mit. Dem Hund bekommt der Likör gut, die Tante hingegen…  

Mit ganz wenigen Requisiten kommen die zwei Schauspieler aus. Das erlaubt den beiden mit kleinem Gepäck zu reisen. „Wir fahren zu den Aufführungsorten mit der Bahn.“ Ein hoher Plakataufsteller ist das Bühnenbild, hinter dem sie sich auch in die verschiedenen Charaktere verwandeln. Der Kostümwechsel geht blitzartig vonstatten. Auf offener Bühne zaubert der Wechsel einer Mütze, höchstens mal einer Perücke, im Handumdrehen den anderen Menschen und manchmal genügt ein hinter der Kulissenwand hervorgehaltenes Bild. So auch bei der grandiosen Darstellung von Eleonore Daniel, bayerisch parlierend, als Ei im Kühlschrank. „Das ist ein Bio-Ei, das kommt vom Lande.“ Auch diese Episode endet tragisch, wenn auch die Liebenden, Ei und Frühstücksspeck, im Rührei – äh, im Tode – vereint sind „wie Tristan und Isolde“.

Foto: Neues Schauspielhaus Uelzen


Stand: 2024